Regelmäßig besucht und berät unser Vorstand die Pharos-Projekte in
Bosnien-Herzegowina. Der erste Vorstand, Hans Krämer, hat über den
jüngsten Besuch im November 2015 einen kurzen Reisebericht
verfasst, den wir hier veröffentlichen:
Alles in allem: Unsere Projekte sind gut unterwegs, doch die Risiken und Störgrößen sind nicht kleiner geworden. Hier nun einige Überschriften mit Erläuterungen in Kurzform:
Vertrieb von Himbeeren aus Fakovici in EU-Märkte möglich?
Sehen wir darin wirtschaftliche Vorteile?
Diese Frage besprachen wir am Sonntag (08.11.2015) ausführlich mit dem Beerenobstexperten Andreas Arnold. Unsere Idee war, dass 10 bis 20 Top-Erzeuger aus Fakovici im Jahr 2017 ca. 20 t tiefgefrorene Himbeeren in IQF-Qualität nach Deutschland verkaufen könnten als Pilotprojekt. Das Ziel wäre, einen höheren Gewinn zu erzielen, verglichen mit dem Gewinn auf lokalen Märkten.
Antwort in Kurzfassung: Ja, dies scheint ein realistisches Ziel zu sein. Nun geht es in Fakovici weiter mit der Frage eines Folgeantrags beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ):
Vorbereitung eines BMZ II-Antrages, das Beerenobstprojekt von 08/2016 bis 08/2017 erneut zu fördern. Ist dies realistisch? Stimmen wir mit den Erzeugern in den Zielen überein?
Intensive Beratungen fanden darüber Dienstag und Mittwoch in Fakovici statt. Ingrid und Slavica hatten im Vorfeld einen detaillierten Plan ausgearbeitet. Er basiert auf Vergangenheitswerten und Erfahrungen aus den Jahren 2013, 2014, 2015. Für 2016 wurden Schätzungen für das o.g. Exportmodell erarbeitet.
Es wurde deutlich, welche enormen Fortschritte die Gruppe der Top-Erzeuger, mit der wir schneller vorankommen wollen, erreicht hat und erreichen könnte in 2016. Darunter ist mindestens ein Mitglied, das 2015 eine um den Faktor 2 höhere Erntemenge erzeugt hat als in 2013. Im Prinzip ist also unser Entwicklungsprojekt eine richtig erfreuliche Erfolgsgeschichte.
Und doch, wir verlangen in dem Plan, der den Zielen des Antrags BMZ II zugrunde liegt, den Erzeugern einiges ab. Die Top-Erzeuger sollen, neben der Erfüllung zahlreicher Vorschriften und Erreichung der IQF-Qualität und Liefermengen die Kosten für den landwirtschaftlichen Fachberater selbst übernehmen. Dies wäre ein wichtiger Schritt in Richtung Geschäftsmodell mit Verantwortungsübernahme und Nachhaltigkeit. Obwohl diese Kosten für den Fachberater sehr überschaubar sind angesichts des zu erwartenden Erlöses, scheint es fragwürdig, ob die Erzeuger bereit sind, diese Investition zu übernehmen.
Für uns ist dies von entscheidender Bedeutung, weil wir nur so erkennen können, ob Pharos daran denken kann, Ende 2017 das Projekt in die Selbständigkeit zu entlassen. Slavica wird nun bis Dezember 2015 in Einzelgesprächen ermitteln, ob die Top-Erzeuger bereit sind, sich wie oben beschrieben zu engagieren. Wir werden dann wissen, ob wir einen Antrag an das BMZ stellen können und sollen. Der Plan beschreibt im übrigen etwas abgeschwächte Ziele für zwei weitere Gruppen, die ich aber hier nicht näher darstellen will.
Besuch beim Bürgermeister der Kreisstadt Bratunac am Montag (09.11.2015)
Dies ist nun schon Routine, ihn zu besuchen. Er hatte Erfolge zu verkünden. Das große Weltbank-Projekt, das die Errichtung von Wasserreservoirs, die Herstellung von Brunnen oder Ähnlichem zum Bewässern der Himbeerplantagen für 28 Gemeinden vorsieht, ist inzwischen genehmigt. Dies erfolgt nach unserem demonstrierten Erfolgsmodell und darauf dürfen wir alle sehr stolz sein. Die Schlauchsysteme müssen dabei die Erzeuger selbst finanzieren. Auch hier taucht die Idee der Übernahme von Eigenverantwortung auf.
Des weiteren soll 4 km flussaufwärts von Bratunac eine Brücke über die Drina gebaut werden. Dies ist ein wichtiges Infrastrukturprojekt, das den Verkehr zwischen Ost-Bosnien und Serbien erheblich verbessern wird. Beide Projekte sollen 2017 in Angriff genommen werden. Der Bürgermeister verabschiedet uns jedes Mal mit der Ermunterung, uns von Störenfrieden nicht beeindrucken zu lassen. „So sind wir halt“, sagt er. Siehe den nachfolgenden Punkt.
Störenfriede in Fakovici, Begegnungen am Dienstag und Mittwoch (10./11.11.2015)
Wir wurden in zwei Versammlungen schwer angegriffen. Einmal trat ein bitter enttäuschter Erzeuger in einer öffentlichen Versammlung erneut mit den alten Vorwürfen gegen uns auf. Er wirft uns Geldverschwendung wegen zu hoher Gehälter bei unseren Projektteammitgliedern und wegen der Einrichtung des Büros vor. Es geht unter anderem auch darum, dass ausgerechnet das Wasserreservoir, das er maßgeblich mit initiiert und mitgebaut hat, keinen ausreichenden Wasserdruck mehr aufweist, weil sich missbräuchliche Abnehmer angeschlossen haben.
Ein zweiter Kritikpunkt ist die Existenz und Gestaltung des Schulküchenbetriebs. Hier griff uns ein gewähltes Mitglied des Ortsverbandes schwer an. Wir hätten an dem Ortsverband vorbei diese Schulküche eingerichtet und Personal und Lebensmittellieferanten nach korrupten Gesichtspunkten ausgewählt, so die Klage. Wir wiesen daraufhin den Vorwurf der Korruption entschieden zurück. Wir zeigten, dass wir Personal und Lieferanten nach leicht nachvollziehbaren Kriterien ausgewählt hatten. Wir werden versuchen, in Zukunft kooperativ mit dem Ortsverband zusammenzuarbeiten.
Wir vereinbarten, dass der Ortsverband einen alternativen Vorschlag für die Lebensmittel- Lieferanten bis Februar 2016 vorlegen solle. Danach Beratung und Entscheidung, wie weiter vorgegangen werden soll.
Ich informierte inzwischen unsere Partnerorganisationen in Kassel und Eirene Holland über die Lage. Wir planen nun, dass die drei Vorsitzenden und Ingrid das Gesamtthema Schulküche am 16. und 17.01.2016 in Kassel beraten und nach Lösungen suchen sollen. Außerdem wollen wir einschätzen, welche unserer kühnen Gedanken für die Zukunft Fakovicis angesichts der Kritik realistisch sind.
Roma-Mitarbeiter-Teamtreffen am Donnerstag (12.11.2015)
Wir trafen unsere Mitarbeiterin Velida und unsere ehrenamtliche Mitarbeiterin Andrea, gebürtig aus Echterdingen, zum Mittagessen und zum anschließenden Review unseres großen Roma-Projektes.
Wir fragten: "Kommen wir den gesetzten Zielen näher, 22 Roma-Familien so zu befestigen, dass sie Ausweispapiere haben und damit für den Staat überhaupt sichtbar sind, Krankenversicherungen beantragen können, ihre Kinder in die Schule schicken und manches mehr."
Die Antwort war ausführlich und vielschichtig. Es gibt Ermutigendes zu berichten und es geht nicht ohne Enttäuschungen auf diesem Arbeitsgebiet. Ingrid wird, so hoffe ich, am Infoabend eine strukturierte Zusammenfassung zeigen, die ein Gefühl für diese schwere und äußerst wertvolle Arbeit bietet, die unsere Pharos-Mitarbeiterinnen Ingrid, Velida und Andrea hier leisten.
Besuch im verrutschten Bergdorf Zeljezno Polje (13.11.2015)
Wir entsteigen dem Auto und werden mit einer unbeschreiblichen Herzlichkeit und Dankbarkeit empfangen. Man zeigt uns, was mit unseren Spendenmitteln erreicht wurde (unter anderem haben wir dafür gesorgt, dass 50 Haushalte wieder einen Wasseranschluss bekamen), und wir sind aufs Neue selbst Beschenkte, als wir das Dorf nach einigen Stunden wieder verlassen.
Noch immer sind Planierraupen dabei, die ungeheuren Mengen Schutt der Murenabgänge und der vom Bach angeschwemmten Erdmengen zu verteilen. Viele Häuser sind verlassen, viele werden nie wieder bewohnt werden können, denn niemand kann sagen, ob der Bergrutsch irgendwann weitergeht. Aber der Geist in dieser Himbeeren-Erzeugergemeinschaft ist trotz aller äußerer Not geprägt von Vertrauen, dem Mörtel, der ein Geschäft zusammenhält.
Zum Schluss kaufen wir eine Kuh bei Walter Kofler und seiner Familie und schenken sie der Roma- Großfamilie mit dem Oberhaupt Oma Fatima in Vitez. Dies ist der erneute und gut vorbereitete Start eines Projektes, das sich erst noch bewähren muss. Der Viehzüchter Kofler hat eine Hochleistungskuh ausgesucht, die täglich bis zu 30 l Milch geben kann, wenn sie denn gut gefüttert wird. Sie wird demnächst ein Kalb zur Welt bringen. Die Familie hat nach der Einschätzung von Kofler das Zeug und die Erfahrung, mit dem Tier umzugehen. Wenn alles gut geht, kann das Projekt seine Fortsetzung finden mit dem Schenken von zwei weiteren Kühen an Roma-Familien.
Das Pharos-Leitungsteam wird sich mit allen o.g. Themen bei unserem Strategietreffen am 24. Januar 2016 auseinandersetzen und überlegen, wo wir in 10 Jahren mit Pharos sein wollen...
Sonntag, 13. Dezember 2015
Vor Ort Hoffnung wecken - Reisebericht des Pharos-Vorstands
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Mittwoch, 25. November 2015
Vor Ort Hoffnung wecken - Einladung zum Pharos-Informationsabend
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Ingrid bei einer Familie in der Roma-Siedlung Sofa bei Vitez in Bosnien |
Wir veranstalten in Kooperation mit der VHS Leinfelden-Echterdingen und der evangelischen Kirchengemeinde Echterdingen einen Infoabend und berichten dort über unsere Tätigkeit. Der Eintritt ist frei. Sie sind herzlich eingeladen:
Montag, 7. Dezember 2015, 19:00 Uhr
Philipp-Matthäus-Hahn-Gemeindehaus
Bismarckstraße. 3
70771 Leinfelden-Echterdingen
Vor Ort Hoffnung wecken …
Bosnien und der Westbalkan zwischen Kriegsfolgen und Europäischer Union
- Sorgenkind des Westlichen Balkans: Bosnien-Herzegowina und die EU
Vortrag von Dr. Ragnar Müller, Politikwissenschaftler und Schatzmeister von Pharos e.V. - Aus erster Hand: Die Entwicklungsarbeit von Pharos e.V. in Bosnien-Herzegowina
Vortrag von Ingrid Halbritter M.A., Projektleiterin bei Pharos e.V. - Abschlussgespräch
Moderation Hans Krämer, Vorsitzender des Vorstands von Pharos
Sonntag, 22. November 2015
20 Jahre nach Dayton: Valentin Inzko im Interview
Valentin Inzko, seit 2009 Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina (www.ohr.int), spricht im Interview mit dem für Südosteuropa zuständigen ARD-Studio Wien über die Entwicklung in Bosnien, wobei er - und das ist angesichts unseres Himbeerprojekts in Fakovici besonders bedeutsam - den Beerenobstanbau ausdrücklich als Hoffnungsschimmer in der desolaten wirtschaftlichen Lage herausstellt:
Dienstag, 17. November 2015
Bosnien 20 Jahre nach dem Krieg - Podcast
Vor genau 20 Jahren, im November 1995, beendete das Daytoner Abkommen die Kriege in Jugoslawien. SWR2 Wissen beleuchtet die seitherige Entwicklung in einem knapp halbstündigen Beitrag:
"100.000 Tote waren zu beklagen, mehr als 2 Millionen Menschen wurden vertrieben. Der Wiederaufbau wurde von der internationalen Gemeinschaft mit erheblichen Mitteln unterstützt. Doch noch immer wird die Politik von den nationalistischen Agenden der drei großen ethnischen Parteien bestimmt - auf der Grundlage eines monströsen und dysfunktionalen Staatsgebildes, das nicht nur Unsummen verschlingt und die Bürger frustriert, sondern auch eine Annäherung an die EU bis auf Weiteres unmöglich macht. Mehr noch: Heute wird das Friedensabkommen von Dayton selbst als das entscheidende Hindernis gesehen, die innere Blockade des Landes zu überwinden."Den Podcast finden Sie hier. Das Manuskript kann als pdf heruntergeladen werden...
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Montag, 9. November 2015
Balkan und EU - Podcast
Fokus Europa, ein Blog der Heinrich-Böll-Stiftung, hat heute ein Podcast zum Thema "Der Balkan und Europa" veröffentlicht. Der Journalist Rüdiger Rossig spricht 1,5 Stunden lang über die Entwicklung Südosteuropas seit den 1990er Jahren.
Die ersten 10 Minuten geht es um die Musikszene im Jugoslawien der 1980er Jahre, ab 10:30 min um das unvermeidliche Thema Krieg sowie um Nationalismus als Machtinstrument im Zerfallsprozess Jugoslawiens. Die rund 10 Minuten zwischen 33:00 min und 43:00 min sind Albanien (inklusive einem Seitenblick aufs Kosovo) gewidmet.
Dann erst, also ab 43:00 min, geht es um das eigentliche Thema, die europäische Perspektive der Nachfolgestaaten Jugoslawiens und Albaniens. Natürlich kommt die Sprache auch auf Flüchtlinge und die letzte größere Flüchtlingsbewegung während der Kriege der 1990er Jahre.
Ab 57:30 min rückt die Europäische Union in den Mittelpunkt. Es wird kritisch Bilanz gezogen hinsichtlich des EU-Engagements in Bosnien und Kosovo. Rossig fasst kompetent und lebhaft die wichtigsten Entwicklungslinien zusammen. Nachhören lohnt sich...
Die ersten 10 Minuten geht es um die Musikszene im Jugoslawien der 1980er Jahre, ab 10:30 min um das unvermeidliche Thema Krieg sowie um Nationalismus als Machtinstrument im Zerfallsprozess Jugoslawiens. Die rund 10 Minuten zwischen 33:00 min und 43:00 min sind Albanien (inklusive einem Seitenblick aufs Kosovo) gewidmet.
Dann erst, also ab 43:00 min, geht es um das eigentliche Thema, die europäische Perspektive der Nachfolgestaaten Jugoslawiens und Albaniens. Natürlich kommt die Sprache auch auf Flüchtlinge und die letzte größere Flüchtlingsbewegung während der Kriege der 1990er Jahre.
Ab 57:30 min rückt die Europäische Union in den Mittelpunkt. Es wird kritisch Bilanz gezogen hinsichtlich des EU-Engagements in Bosnien und Kosovo. Rossig fasst kompetent und lebhaft die wichtigsten Entwicklungslinien zusammen. Nachhören lohnt sich...
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Montag, 19. Oktober 2015
Vergangenheitspolitik und Versöhnung
Geschichts- bzw. Erinnerungs- bzw. Identitäts- bzw. Vergangenheitspolitik ist ein ebenso zentrales wie brisantes Thema in den Nachfolgestaaten Jugoslawiens. Traditionen und Feiertage werden erfunden, Mythen instrumentalisiert, Straßen umbenannt, Gedenkstätten und Denkmäler schießen überall wie Pilze aus dem geschichtsgesättigten Boden. Warum das so ist, dazu schreibt Todor Kuljić in seinem 2010 erschienenen Buch "Umkämpfte Vergangenheiten. Die Kultur der Erinnerung im postjugoslawischen Raum" (Verbrecher Verlag) lakonisch:
"Vielleicht kann man die heutige Situation der neuen jugoslawischen Staaten besser verstehen, wenn man weiß, dass zwischen Triest und dem Ural vor fast hundert Jahren nur sechs der heutigen 23 Staaten existierten (...). Angesichts der Tatsache, dass neue Staaten immer auch eine neue Vergangenheit benötigen, erklärt die hohe Zahl der neu entstandenen Staaten, warum so viele phantastische und nebeneinander herlaufende Versionen von Geschichte im Umlauf sind." (S. 39) "Die ehemaligen jugoslawischen Republiken wurden plötzlich uralt." (S. 126)Die neuen Nationalismen entstanden seit den 1980er Jahren zunächst in Frontstellung gegen Kommunismus, Tito und Jugoslawien (und damit gegen den Antifaschismus, der allen drei zugrundeliegt), dann in Abgrenzung gegen die anderen im Prozess der Erfindung begriffenen Nationen im postjugoslawischen Raum und führten schließlich zum Krieg, dem sich der bis heute andauernde "Bürgerkrieg der Erinnerungen" (S. 152) anschloss.
"Wie die Anhänger der Postmoderne konstatieren, haben große Geschichten und Helden ihre Bedeutung verloren. Für den postjugoslawischen Raum trifft dies nicht zu, auf dieser Region lastet immer noch schwer die Vergangenheit, auch wenn es Anzeichen für die allmähliche Verarbeitung dieser Vergangenheit gibt." (S. 150)Solche Anzeichen finden sich beispielsweise in zwei jüngeren Arbeiten über die Geschichtspolitik in Bosnien-Herzegowina, die auf der Website des "Imre Kertész Kolleg’s Cultures of History Forum" an der Friedrich-Schiller-Universität Jena veröffentlicht wurden:
- Nicolas Moll: Division and Denial and Nothing Else? Culture of History and Memory Politics in Bosnia and Herzegovina
- Ljubinka Petrović-Ziemer: Cultures of Remembrance in Sarajevo, or the Protracted Search for Multiperspectivity and Integration
- Interview mit Nicolas Moll:
"Our Hero, Your Killer: A Sarajevo Story"
(10.08.2015) - Interview mit Ljubinka Petrović-Ziemer:
"Distorted Remembrance Culture ‘Traps Bosnia in Past’"
(12.10.2015)
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Dienstag, 13. Oktober 2015
Brief aus Bosnien: Reiche Ernte
![]() |
Foto: Dauni, CC0, Quelle |
Davon handelt der aktuelle Brief aus Bosnien von Ingrid Halbritter, den Sie hier [pdf, 393 kb] lesen können.
Es handelt sich bereits um den 19. Brief aus Bosnien. Alle Briefe seit 2005 finden Sie auf unserer Website...
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Dienstag, 22. September 2015
Wie viel helfen ist angemessen?
Der Guardian, eine der weltweit besten Zeitungen, veröffentlicht seit einiger Zeit täglich einen Guardian Long Read, einen sehr ausführlichen und in aller Regel sehr guten Artikel. Der heutige Text von Larissa MacFarquhar beschäftigt sich mit Fragen rund um Moral und Altruismus, die sich jeder Hilfsorganisation bei der täglichen Arbeit stellen: "Extreme altruism: should you care for strangers at the expense of your family"...
Dienstag, 18. August 2015
Das Nationalmuseum in Sarajevo
Bild: Julian Nitzsche, CC-BY-SA 4.0 |
"Das Nationalmuseum von Bosnien und Herzegowina (...) in Sarajevo (...) wurde als staatliche Museumsinstitution am 1. Februar 1888 eröffnet. Seit seiner Eröffnung nahm das Museum eine exponierte Rolle unter den musealen und Forschungsinstitutionen im damaligen Bosnien-Herzegowina ein und war dessen erste Einrichtung ihrer Art. Im modernen Bosnien-Herzegowina zählt es auf Grund seiner Geschichte zu den führenden wissenschaftlichen Institutionen des Landes. Da sich die drei konstitutionellen Volksgruppen Bosniens nicht über die Finanzierung der zentralen Kultureinrichtungen einig werden, ist das Museum seit Oktober 2012 geschlossen."Vor wenigen Tagen sagte die Vizedirektorin des Museums, Marica Filipović, in einem Interview mit der taz:
"Offiziell geht es um die Finanzierung, tatsächlich ist das Museum politisch schlicht nicht gewollt. Wir haben dieses „von Bosnien und Herzegowina“ im Namen und sind eine gesamtstaatliche Institution, doch Entscheidungen werden in Bosnien in den Entitäten getroffen. Dieses Problem ist im Vertrag von Dayton, der das Land in die Republika Srpska und die Bosnisch-Kroatische Föderation teilte, verankert. Die Situation hier am Museum steht somit symbolisch für den Zustand des gesamten Landes."Nachtrag (22.08.2015): Zwischenzeitlich hat auch die Neue Zürcher Zeitung über das drohende Ende des bosnischen Nationalmuseums in Sarajevo berichtet: "Der Anfang vom Ende?".
Montag, 3. August 2015
20 Jahre Srebrenica (II)
Anlässlich des 20. Jahrestages des Völkermordes von Srebrenica sind in den letzten Tagen und Wochen zahlreiche Artikel und Reportagen erschienen, darunter auch ein Beitrag von Erich Rathfelder (taz, 10.07.2015), der damals vor Ort war und sich erinnert: "Der Deal mit dem Hass".
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